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Handel mit Kartoffeln und Zwiebeln
Die AGRATA GmbH & Co KG verpackt im Jahr z.Zt. ca. 200 tsd. t Kartoffeln und Zwiebeln. Fast alle großen Ketten des Lebensmitteleinzelhandels sowie viele weitere regionale Lebensmitteldistributeure gehören zu unseren Kunden. Wir beliefern nahezu ausschließlich die Zentralläger des Handels, wobei die großen Ketten zum Teil national beliefert werden, das heißt von Bayern bis Schleswig-Holstein. Der Absatzschwerpunkt liegt jedoch eindeutig in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. Um diese Aufgabe zu bewältigen setzen wir eine LKW-Flotte von 16 eigenen 40 to. Thermo-Sattelzügen ein. Ergänzt wird der Fuhrpark durch eine enge Zusammenarbeit mit einigen Speditionen. So werden Spitzen abgefangen und Leerfrachten vermieden, da die eigenen Fahrzeuge auch lose Kartoffeln und Zwiebeln als Rückfrachten aufnehmen. Damit können Kosten gespart und die Wirtschaftlichkeit erhöht werden. Nicht zuletzt wird auf diese Weise auch die Umwelt geschont. Auf der Beschaffungsseite wird ein großer Teil (ca. 35.000 t) der deutschen Kartoffeln von der Erzeugergemeinschaft "Ackerperle" sowie von Genossenschaften im Umkreis von 50 km bezogen. Die restliche Menge wird zu 20 bis 25 % vom Niederrhein, zu 25 bis 30 % aus Niedersachsen sowie zu 10 bis 15 % aus der Pfalz, dem Südwesten und Bayern bezogen. Je nach Saison entfallen 30 bis 45 % der gesamten Kartoffelmenge auf importierte Frühkartoffeln aus z.B. Zypern, Ägypten, Marokko, Italien, Spanien und Frankreich. Aber auch aus exotischen Kartoffelländern wie Kuba haben wir schon Kartoffeln bezogen, wenn es die Marktsituation erforderte. Die Lieferantenbeziehungen sind breit angelegt, um Markttransparenz und Rohwarenbezug zu sichern. Bei den Zwiebeln stammen rund 25 bis 35 % aus inländischer Produktion. Innerhalb der europäischen Saison stammen die übrigen Zwiebeln je nach Qualität und Preis aus den Niederlanden, Frankreich, Polen, Ungarn, Österreich, Italien, Spanien und England. In der Zeit von März/April bis Juni/Juli werden Überseezwiebeln verpackt, die hauptsächlich aus den Ländern Argentinien, Neuseeland, Australien und Chile stammen (siehe auch Import und Export von Kartoffeln und Zwiebeln).
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Jeder LKW mit Kartoffeln oder Zwiebeln wird bei Ankunft in der AGRATA zunächst auf der hauseigenen Brückenwaage verwogen und einer Wareneingangskontrolle unterzogen. Stimmt die Qualität der Ware, stehen allein fünf Annahmen für Kartoffeln zur Verfügung, um einen reibungslosen Ablauf der Entladung zu gewährleisten. Hier existiert neben einer Annahme für Förderband-LKW und Hinterkipper auch eine hydraulische Seitenkippanlage sowie eine in Deutschland einmalige Rückwärtskippanlage, auf der ein kompletter Sattelzug angehoben und rückwärts entladen werden kann. (Siehe Bild) An die Annahmen schließen sich Enterdungssysteme, drei Siebsortierer und zwei Waschmaschinen an. Hier können maximal 110 t Kartoffeln / Stunde sortiert und 70 bis 80 t / Stunde gewaschen werden. Ohne Bearbeitung der Kartoffeln werden bis zu 200 t Kartoffeln/Stunde eingelagert. In 63 Lagersilos können rund 2000 t Kartoffeln und somit der Bedarf von nur wenigen Tagen bevorratet werden. Die Ware wird in diesen Boxen mechanisch belüftet um eine schnelle Abtrocknung insbesondere gewaschener Kartoffeln zu gewährleisten. Dies geschieht bei Temperaturen von 14° C - 15° C um die Beschädigungsempfindlichkeit der Ware nicht zu erhöhen. Für die Langzeitlagerung wurde ein zwangsbelüftetes Kistenkühllager für 10.000 t Qualitätskartoffeln mit mechanischer Kühlung gebaut. Mit den dort gelagerten Kartoffeln wird eine Verbesserung der optischen Qualität im Frühjahr und eine Ausdehnung des Vermarktungszeitraumes deutscher Ware bis in den Mai angestrebt. Unmittelbar vor der Verpackung werden die Kartoffeln und Zwiebeln von Hand verlesen, um die jeweils vom Kunden gewünschte Qualität zu erreichen. Die vier Packstraßen der AGRATA werden von bis zu neun Förderlinien bedient, so daß maximal neun verschiedene Sorten bzw. Qualitäten gleichzeitig verpackt werden können. Abgepackt wird auf 24 Computer-Kombinationswaagensystemen, die mit allen gängigen Verschließgeräten (Folie, genähtesNetz, Clippnetz, Papier, Carry Fresh) ausgerüstet sind. Durch eine rationelle Anordnung und durch optimierte Prozesse haben wir die Voraussetzung zu hoher Flexibilität bei der Erfüllung auch komplexer Bestellungen geschaffen und können wettbewerbsfähige Preise garantieren. Ferner ist unser Qualitätssicherungssystem nach DIN EN ISO 9000:2000 und nach IFS zertifiziert.
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3. Import und Export von Kartoffeln und Zwiebeln |
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Kartoffeln und Zwiebeln werden fast das ganze
Jahr über importiert. Während in der deutschen Kartoffelsaison
von etwa Juli bis März die importierte Ware einen Randbereich abdeckt, liegt die eigentliche Import-Saison
für Kartoffeln und Zwiebeln im Frühjahr bis Frühsommer. Zu dieser Zeit
lassen die Lagerqualitäten der gehandelten inländischen Ware oft stark nach. Die Alterung der Ware kombiniert mit der Bildung von Keimen
sind hier die Ursachen. Zu welchem Zeitpunkt dies geschieht hängt
stark von Faktoren wie der Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichteinfall und
eventuellen Bewegungsreizen ab, die im Frühjahr sehr günstig sind.
Insbesondere der vielfach vorherrschenden Einfachlagerung ohne mechanische
Kühlung sind durch die steigenden Temperaturen im Frühjahr enge Grenzen
gesetzt. Bei ausreichenden Kartoffelernten in Deutschland werden während des Saisonverlaufs von uns lediglich Spezialitäten oder besondere Qualitäten importiert, die so in Deutschland nicht verfügbar sind. Hierzu gehören z.B. roterdige Kartoffeln aus Zypern, die inzwischen fast ganzjährig gehandelt werden oder Drillinge aus Frankreich in außergewöhnlich hoher Qualität hinsichtlich Sortierbreite und Aussehen. Im Fall von schlechten Ernten kann es jedoch auch vorkommen, daß schon aus Gründen der Verfügbarkeit Kartoffeln aus den Nachbarländern Holland oder Frankreich importiert werden, um das inländische Defizit zu decken. In der Importsaison werden ab Februar und dann je nach Verfügbarkeit guter alterntiger Kartoffeln zunehmend Frühkartoffeln zuerst aus den nordafrikanischen Mittelmeerländern, wie Israel, Ägypten, Marokko, Algerien sowie Zypern importiert. Ab ca. Ende April folgen dann die südlichen Länder Europas, wie Italien (hier insbesondere Sizilien und später auch Apulien) und Süd-Spanien. Der Import aus Ländern wie Griechenland oder der Türkei ist eher unbedeutend. In Süd-Spanien verfügt die AGRATA über eine Vertragsproduktion von mehr als 15.000 t. Ab Ende Mai gibt es dann wieder Speisefrühkartoffeln aus Deutschland, die zu diesem Zeitpunkt aus den klimatisch günstiger Gegenden Deutschlands, z.B. dem Kaiserstuhl oder der Pfalz geliefert werden. Anschließend beginnt im Juni die Ernte auch in den Gebieten Niederrhein und Lüneburger Heide. In welchem Umfang weiterhin im Juni Kartoffeln aus anderen Ländern importiert werden hängt einerseits vom inländischen Preisniveau, andererseits aber auch vom Reifezustand der deutschen Kartoffeln ab. Voll ausgereifte und festschalige Kartoffeln gibt es in Deutschland nämlich erst ab Mitte bis Ende Juni und das häufig auch nur in begrenzten Mengen. So können südliche Länder, wie Italien, Spanien und Frankreich ihren Vegetationsvorsprung in dieser Zeit noch ausnutzen indem sie haltbare Ware in Deutschland absetzen. Bei den Zwiebeln ist die Situation etwas anders. Der LEH stellt immer höhere Ansprüche an die Ware. Die Qualitäten der Zwiebeln werden jedoch sehr stark von der Witterung zur Erntezeit beeinflusst. Da es witterungsbedingt jährlich große Unterschiede geben kann, decken wir den Bedarf hochwertiger Qualitäten für die Handelsklasse I aus den jeweils von der Witterung zur Erntezeit begünstigten europäischen Anbauregionen. Die besonders produktschonende Handarbeit bei der Ernte und Aufbereitung - wie das noch bis in die 90er Jahre Standard in den exportorientierten osteuropäischen Anbauregionen, Polen und Ungarn, war - wird durch die zunehmende Mechanisierung auch dort abgelöst. So ist eine verlässliche Lieferbereitschaft ausschließlich von Hand aufbereiteter Zwiebeln immer weniger gegeben. Die Saison für Überseezwiebeln beginnt Ende März / Anfang April. In dieser Zeit beginnen unbehandelte Zwiebeln aus europäischer Produktion häufig schon wenige Tage nach Lagerentnahme mit der Keimung. Dies liegt neben den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit insbesondere auch an den länger werdenden Tagen. Bei Zwiebeln aus Ländern der Südhalbkugel ist die Ernte jedoch erst gerade abgeschlossen und die Zwiebeln haben sich auf eine länger andauernde Ruhephase eingestellt (die sogenannte "Dormanz"). So schaden die längeren Tagphasen in unseren Breiten den importierten Zwiebeln nicht ganz soviel. Die Hauptimportländer sind zu dieser Zeit Argentinien, Neuseeland und Australien. Geringere Mengen werden auch aus Chile und Süd-Afrika importiert.
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Aus den vielfältigen und langjährigen
Geschäftsbeziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten in der ganzen Welt
ergibt sich für uns ein hervorragender Marktüberblick bei den von uns
gehandelten Produkten. Die ebenfalls lange Erfahrung beim Abpacken von Kartoffeln und
Zwiebeln in unterschiedlichste Verpackungen kombiniert mit der ständigen
Suche nach neuen Möglichkeiten unsere Produkte präsentieren zu können
macht uns auch auf diesem Gebiet zu Experten. Diese Eigenschaften nutzen
wir, um unseren Kunden zu jedem Zeitpunkt ein auf Ihre Wünsche und
Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt anbieten zu können. Die Sortimentsberatung ist für uns eine selbstverständliche Dienstleistung, die, wenn gewünscht, auch die Entwicklung und das Layout einer neuen Verpackung für einen Kunden beinhaltet. Über unser derzeitiges Sortiment berät sie gerne unser Ein-/Verkauf.
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Seit 1993 verpackt die AGRATA GmbH & Co KG
täglich und ganzjährig auch Kartoffeln und Zwiebeln aus ökologischem
Anbau für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Der überwiegende
Anteil wird dabei in Eigenmarken des Handels gepackt, wie z.B. REWE Bio,
Penny B!O oder BioBio. Zur Vermarktung der ökologisch erzeugten
Produkte wurde 1995 die Öko-Farm Vertriebs GmbH gegründet.
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Im Verbund mit der AGRATA GmbH & Co KG
arbeitet auch ein Kartoffel -Schälbetrieb. Hier werden hochwertige
Speise- und Speisefrühkartoffeln geschält, geschnitten und verpackt. Die
Ware wird überwiegend in der Produktion von Fertigmenüs und in Großküchen vermarktet.
Weiterhin besteht eine gute Zusammenarbeit mit einem Spezialunternehmen im Bereich der Schälung von Zwiebeln.
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Datum der
letzten Änderung:
14.01.13 © 2000-2013 AGRATA GmbH & Co KG |
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